Neue Schleppermethode in Marokko:
Am Erg Chebbi trafen wir Overländer die uns von folgender Schleppermethode in und um Zagora berichteten. Bei den Zufahrten nach Zagora wird man meist von einem einheimischen Geländewagen gestoppt der angeblich einen Werkstattschlüssel aus Versehen mitgenommen hat und bittet darum diesen in der Werkstatt abzugeben. Natürlich ist das nur ein Trick um Overländer mit Trucks oder Jeeps zu den Werkstätten zu locken.
Unser Berichterstatter tat es trotzdem und es kam an der Werkstatt zu tumultartigen Szenen da sich nun die umliegenden Werkstätten um den vermeintlichen Kunden lautstark stritten. Wir waren gewarnt und so kam es dass wir kurz vor Zagora von einem entgegenkommenden einheimischen Landrover mit Kriegsbemalung aggresiv angehupt und mit Lichthuppe zum anhalten genötigt wurden. Natürlich hielten wir nicht und winkten brav und fuhren unserer Wege.
Tafraoute, Marokko, Dezember 2017
Die nächste Station war Moulay Busselham wo Karin und Robert vom Reisekistle schon auf uns warteten. Der Platz war unverändert, nur das Wasser konnte man mittlerweile trinken, es wird nun nicht mehr gechlort. Natürlich gingen wir wieder in den Souq zum Fischessen und kauften ein für die weitere Reise. Wir wollten hinauf in den hohen Atlas und in den National Park Ifrane. In Moulay Idriss machten wir Station, wo wir am morgen mal kurz auf 200 Puls waren als in der Nachbarschaft der Anhänger eines Franzosen Feuer fing. Den Brand hatte ich schnell mit einem Eimer Wasser gelöscht. Robert hatte zum Glück den Rauch aufsteigen sehen, so wurde Schlimmeres verhindert. Weiter ging es hinauf und das Wetter wurde immer schlechter. Wir besuchten noch die Königsstadt Meknes und tauchten ein in die riesige Medina. Es war Schneefall vorhergesagt, aber so schnell ließen wir uns nicht entmutigen. Es regnete ohne unterbrechung als wir endlich den Camping Amazigh bei Azrou erreichten. Hassan der Besitzer freute sich über seine einzigen Gäste. Strom gab es auch, so hielten wir die Nacht gut aus. Draußen schneite es ohne Ende. Am Morgen taute es zum Glück wieder und wir beschlossen weiter nach Süden bzw. Westen zu fahren. Nach einer Übernachtung auf einer Raststätte ging es weiter und bei Bzou bogen wir ab auf die R307 um den hohen Atlas zu queren. Kurz danach fanden wir eine Senke neben der Strasse wo wir übernachteten. Dann ging es hinauf in die Berge. Zuerst war die Strasse noch in einem top Zustand. Doch je weiter wir nach oben kamen je schlechter wurde diese. Vor den jeweiligen Pässen war dann schon Aufmerksamkeit gefordert, da die Strasse nur noch in Bruchstücken bzw. ganz weggebrochen war. Wir zirkelten um die Schlaglöcher und Auswaschungen herum und kamen gut vorwärts. Bei einem Stop fiel mir der Dachgepäckträger vom Reisekistle fast entgegen. Die Halterungen waren lose und der ganze Träger schwankte stark hin und her. So konnte das nicht bleiben und wir fixierten den Träger mit zwei Spanngurten provisorisch. Weiter ging es immer höher hinauf bis zur Schneegrenze. Wir wollten nach dem letzten Pass übernachten und fanden einen großen Platz zum stehen. Nach einer ruhigen aber kalten Nacht ging es weiter nach Ouarzazate. Dort kauften wir ein tranken einen Kaffee und fuhren weiter zur Oase Fint. Dort warteten schon die Schlepper auf uns und wir kehrten direkt um und fanden einen schönen Übernachtungsplatz mit Blick auf die Oase. Robert reparierte seinen Dachgepäckträger und ich machte einen Check am Jumbo.
Nach ein paar Tagen ging es dann getrennt weiter. Karin und Robert wollten endlich in den Sand zum Erg Chebbi und für uns ging es weiter nach Tafraoute zu den blauen Steinen. Nach 40km guter Piste ging es dann weiter auf guter Strasse nach Taliouine auf den Camping Toubkal. Dort sollte es eine Waschmaschine geben und wir wollten große Wäsche machen. Leider war die Wama seit 2 Jahren defekt und das hieß für uns Handwäsche. Bei strahlendem Sonnenschein trocknete alles sehr schnell und wir konnten weiterfahren über eine Abkürzung mit zum Teil sehr schlechter Piste nach Tafraoute. Mittlerweile modern geworden präsentierte sich der Ort mit neuen Straßen und Bürgersteigen. Auch einige Cafes und Geschäfte haben sich angesiedelt. Wir kauften Brot in der Berberbäckerei und beeilten uns mit dem Einkauf auf dem Souq um noch vor dem Freitagsgebet fertig zu sein. Danach fuhren wir auf unseren Platz bei den blauen Steinen. Auf dem ganzen Areal stehen 5 Fahrzeuge. Alles Franzosen mit großen LKWs. Entsprechend ruhig ist es hier und wir genießen die Sonne und die Stille. Jeden Tag machen wir Wanderungen durch die großartige Landschaft. Nachts kühlt es zwar auf 0 Grad ab, aber bei 50% Luftfeuchtigkeit fällt das kaum auf. Wir erwarten Besuch aus Deutschland von einem Steyr Fahrer der mir ein Ersatzteil mitbringt. Die Feiertage verbringen wir hier bevor es dann weiter nach Süden geht.
Tafraoute, Marokko, Dezember 2017
Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen wir allen unseren Lesern.
Asilah, Marokko, Dezember 2017
Wir sind gesund und munter in Marokko angekommen. Nach einer schnellen Überfahrt und einer ebenso schnellen Grenzabfertigung dürfen wir nun 3 Monate im Land bleiben. Doch vorher hatten wir noch einige Begegnungen und Erlebnisse. Der Womo Platz in Coruche stand gar nicht auf unserem Plan doch nachdem der gesamte Montargil Stausee gesperrt und der dortige Womo Platz geschlossen war, nahmen wir den kostenlosen Platz für eine Nacht in kauf. Am nächsten Morgen stand gegenüber ein Overländer MB mit deutschem Kennzeichen. Leider war niemand da und wir hinterliesen unsere Visitenkarte. Kurz nach dem Start dann die erste Whats App von Robert und Karin mit Ihrem Reisekistle. Die Beiden sind auf Jungfernfahrt mit Ihrem MB und hatten natürlich tausend Fragen. Wir standen eine Weile am Stausee Pego do Altar und nach einem Besuch in Setubal ganz in der Nähe am Strand. Robert wollte das rechte Vorderrad abnehmen um nach der Bremse zu schauen. Der Mercedes war schnell aufgebockt doch dann ein Leichtsinnsfehler mit nur einem Bremskeil am Hinterrad. Robert wollte den Motor laufen lassen um Druckluft zum reinigen der Bremse zu haben. Durch das Schleppmoment schob sich der LKW vom Wagenheber und dem Unterstellbock und der Radträger krachte zum Glück nur in den Sand. Zum Glück ging nichts kaputt und mit vereinten Kräften konnten wir den LKW wieder aufbocken und das Rad montieren. Ein paar Tage später trafen wir in Vila Nova de Milfontes auf Rainer und Karola mit Ihrem Konrad. Ein Setra Reisebus zum Wohnmobil ausgebaut. Die Beiden kannten wiederum die Igels mit denen wir ja auch einige Wochen unterwegs waren. Karola wanderte schon den Jakobsweg und war nun die portugiesische Küsten hinunter unterwegs. Rainer fuhr immer voraus zum Stellplatz. Eine schöne Idee und Anja hatte kurz, aber nur ganz kurz, die Idee eine Tagesetappe mitzulaufen. Weiter ging es für uns die Küste hinunter und wir standen wieder an der Steilküste bei Sagres. Leider hatte es sehr viel Wind und so beschlossen wir Portimao bzw. Ferragudo anzusteuern. Dort standen wir wieder unbehelligt mehrere Tage und besuchten den Markt, assen einheimische Spezialitäten und nutzten den Waschsalon in der Stadt. Doreen und Sven standen schon eine Weile an der Algarve bei Tavira und wir wollten die Beiden nach zwei Jahren wiedersehen. Dabei stand noch Jens mit seinem Kastenwagen und seinem Bordercolliemischling Kai Uwe, sowie Claudia und Axel mit Schäferhundmischling Bonnie in einer Weissware. Wir waren eine lustige Truppe und schnell war eine Woche vergangen und wir hatten unseren Zeitplan etwas überzogen. Eine letzte ruhige Nacht noch an der portugiesisch/spanischen Grenze dann ging es in einem Rutsch nach Algeciras. Bei Carlos die Tickets gekauft und am nächsten Tag mit der neuen Fährgesellschaft AML übergesetzt. Billy blieb im Jumbo und unterhielt die Fährmannschaft. Es waren sehr wenige Fahrzeuge auf der Fähre und so ging das Ausladen und die Grenzabfertigung ratz fatz. Wir haben schon den ersten Tee de la menthe getrunken, gewöhnen uns wieder an den Zuckerschock und haben auf dem Souk eingekauft. Morgen gehts noch zum Friseur Salon Diana und Schawarma futtern.
Wir werden gemütlich die Küste hinunter fahren bis die nächsten Besuche anstehen.
Barragem de Povoa, Portugal, November 2017
Das Wetter ist weiterhin sonnig und warm und langsam ganz langsam fahren wir weiter nach Süden immer entlang der Spanisch portugisischen Grenze um den Waldbränden bzw. den Ausläufern aus dem Weg zu gehen. Einige historische Städtchen haben wir besucht und ein ganz anderes Portugal erfahren wie auf den letzten Reisen. Touristen sind ganz selten anzutreffen und so sind die wenigen Läden bzw. Cafebesitzer froh wenn ein paar Euro in der Kasse klingeln. Uns macht es Spass die kleinen noch ursprünglichen Dörfer und Städte zu erkunden. An den unzähligen Stauseen finden wir immer einen Platz zum freistehen, und einige Tipps von anderen Reisenden ergeben dann ein Highlight wo wir dann auch mal eine Woche stehen.
Stausee Albufeira do Azibo, Portugal, Oktober 2017
Portugal ist erreicht und somit endlich warmes und sonniges Wetter. Wir wählten unsere Route durch die Pyrenäen auf kleinen und kleinsten Straßen und kamen nur langsam voran dafür mit Landschaftlichen Highlights. Kleine einspurige Pässe mit Tunneln durch die unser Jumbo gerade so durchpasste fuhren wir bis wir endlich auf der spanischen Seite wärmeres und sonniges Wetter fanden. Die Blätter färben sich langsam und für uns wird es Zeit weiter nach Süden zu fahren. Seit Fleurance in Frankreich sind wir mit den Igels unterwegs. Die beiden brachten uns ein neues 24Volt Netzteil für unser Notebook aus Deutschland mit. Durch unsere gemeinsame Radreise Vergangenheit haben wir uns viel zu erzählen und die Tage sind sehr kurzweilig. Die suche nach einem Stellplatz am Wasser mit Ruhe und ohne Mücken gestaltet sich manchmal schwierig. Gestern erst wurde der Feldweg an einem Stausee richtig eng und noch dazu hingen die Äste von einem Baum zu tief für unseren Jumbo. Rückwärtsfahren war auch nicht drin viel zu eng und der Feldweg steil und mit Steinstufen. Also Einsatz für Igel! Er enterte unseren Dachgepäckträger und kürzte die Äste soweit nötig. Weiter vorne dann konnten wir wenden und zurückfahren.
Das Video wurde von Paola gedreht und uns freundlicher Weise zur Verfügung gestellt. Danke!
Letzten Endes fanden wir doch noch einen Platz am See. Das Wetter soll gut bleiben und wir werden uns langsam nach Süden begeben.
Badefols sur Dordogne, Frankreich, September 2017
Mittlerweile sind wir in der Mitte Frankreichs angekommen. Nachdem wir eine Schlechtwetterwoche durchgestanden hatten, mit Starkregen und Kälte in der Nacht, wurde das Wetter zusehens besser je weiter wir nach Süden bzw. Westen fuhren. Im Hafen von Clamecy trafen wir auf ein bis dato unbekanntes Fahrzeug. Es war ein Unic mit einer Blisskabine. Leider war der Besitzer, Moritz mit seiner Frau nicht da. Wir hinterliesen eine Visitenkarte und kurz darauf hatten wir uns gesprochen. Ich denke wir werden uns in Portugal wiedersehen. Für uns ging es über kleine Dörfer mit engen Strassen immer weiter Richtung Südwesten. Weitläufige Landschaften, liebvoll gestaltete Dörfer und jede Menge kostenlose Stellplätze machen das Reisen in Frankreich angenehm.
Bad Dürkheim, Deutschland, September 2017
Wir haben es endlich geschafft und leben nach vielen stressigen Wochen nun nur noch im LKW. Unsere erste Etappe führte uns nach Bad Dürkheim wo es noch etwas zu reparieren gab. Gleich am ersten Abend roch es verdächtig nach Strom in der Kabine. Eine erste Durchsicht brachte kein Ergebniss. Am morgen dann festgestellt dass eines der 24 Volt Notebook Ladegeräte defekt ist.
Die 15 A Sicherung hat es durchgeschlagen und das Netzteil ist defekt. Nach nur 1,5 Jahren etwas früh. Nun ja, wir haben noch das 220Volt Netzteil zum laden. Trotzdem ärgerlich dass ein Markengerät nach so kurzer Zeit den Geist aufgibt. Morgen geht es nach Luxemburg und dann weiter nach Westen zum Atlantik.
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