Montag, 17.04.17, Elmshausen, Deutschland
Wir sind nun schon einige Tage wieder zuhause und heute finde ich die Zeit einen Abschlußbericht zu schreiben. Doch halt es fehlt ja noch die Heimfahrt.
Im Iran fuhren wir zügig Richtung Kerman kamen auch gut voran bis an der Bezirksgrenze uns die Polizei zur Kontrolle bat. Es war allerdings so viel los dass wir gar keine Lust dazu hatten.
So kam es dass ich zwar Richtung Kontrollhof fuhr, dort kurz davor aber ein Polizist vorbeilief. Den fragte ich ob wir weiterfahren könnten Richtung Kerman und nach positiver Antwort fuhren wir unbehelligt davon. Zum Glück bemerkte das keiner der Polizisten am etwas entfernten Kontrollpunkt. Der Verkehr auf dem Highway war uns zu viel und bald entdeckten wir eine kleine Landstrasse die auch nach Kerman führte allerdings mit etwas Umweg. Kein Problem wir haben Zeit genug. Einige Kilometer weiter fanden wir einen Feldweg den wir einige Kilometer hinein fuhren und dann in einem Seitenarm eines Wadi einen ruhigen und windstillen Platz für die Nacht fanden. Weiter nach Kerman wo wir beim Hotel Akhavan auf dem Hof übernachteten. Sehr freundlich wurden wir empfangen Strom und Wifi gratis allerdings 20 Euro für die Nacht. In der Stadt war nichts los da Feiertag doch wir suchten und fanden einen Handyshop der allerdings geschlossen war. Nebenan standen zwei jumge Männer die sich an einem ATM zu schaffen machten. Die Beiden halfen uns dann die SIM Karte am Automaten aufzuladen so hatten wir wieder neues Volumen für die weitere Reise. Wir wollten noch in die Wüste Lut fahren und das Wetter war noch schön warm die Straßen gut und so kamen wir schnell voran. An einem Camp ging dann die Piste ab hinein in die Wüste. Zuerst gab es noch Reifenspuren doch je weiter wir hineinfuhren wurden diese immer weniger bis wir schließlich uns selbst die Piste suchen mußten. Das war nicht ganz einfach, da in den Senken noch Wasser stand und ich den Steyr nicht nochmal versenken wollte. Mit etwas umwegen erreichten wir dann die versteinerten Sanddünen und suchten uns einen Platz für die Nacht. Wunderbar ruhig und warm verbrachten wir zwei Tage in der Wüste mit Wanderungen und Sonnenbaden bei 30 Grad. Am Abend machten wir Feuer und grillten uns leckere Hähnchenbeine. In der Nacht kam Wind auf und am Morgen hatten wir Sandsturm. Noch nicht schlimm die Piste war noch zu erkennen entschieden wir uns doch herauszufahren. Auf dem Rückweg nach Kerman tankten wir wohl den Rest aus dem Erdtank an einer Tankstelle was noch Folgen haben sollte. Wieder auf dem Parkplatz am Hotel Akhavan wuschen wir Wäsche und ich machte eine Inspektion am Jumbo.
Nach etwas Internetrecherche und dank der Hilfe eines Mobilfunkshop Betreibers fanden wir einen Supermarkt und deckten uns ein. Am nächsten Tag startete ich den Jumbo doch der Motor drohte abzusterben irgendetwas war defekt. Mit viel Gas konnte ich den Motor am laufen halten und nach 5 Minuten lief dieser wie immer. Das ging dann jeden morgen so bis wir endlich wieder Diesel tankten und das Phänomen nicht mehr auftratt. Viel später wurde uns klar das es der Dreck aus dem Tank der Tankstelle war. Wir wollten Teheran weitläufig umfahren entschieden uns dann doch nach Westen abzubiegen um auf der gleichen Strecke zurückzufahren wie auf der Hinfahrt. Wir hatten nicht mehr mit Schnee und Kälte gerechnet doch genau dass kam jetzt auf uns zu. Die Straßen waren frei doch einfach in einen Feldweg abbiegen war nicht mehr möglich da alles aufgeweicht bzw. voller Schnee war. Wir waren mitten in den Bergen und fuhren und fuhren um einen Platz zu finden. Endlich kamen wir etwas tiefer und der Schnee war weg getaut. Wir fanden einen Feldweg und fuhren ein Stück zwischen die Hügel und standen dort über Nacht. In der Nacht regnete es und am morgen war der Boden noch mehr aufgeweicht. Wir kamen dank Allrad gut wieder heraus auf die Strasse und wollten noch einmal zum Orumyehsee fahren. Leider regnete es die ganze Zeit und wir hatten wieder etwas schwierigkeiten einen Platz zu finden. Weiter ging es Richtung Tabriz. Unterwegs entdeckte Anja auf unserer OSM Karte eine Abkürzung die weiträumig um Tabriz herumführen sollte. Die ersten Kilometer waren gut geteert doch dann ging es nur noch in Schrittgeschwindigkeit
weiter auf einer Schlamm und Schlaglochpiste vom feinsten. Doch selbst dort kamen uns noch Fahrzeuge entgegen. Endlich erreichten wir wieder die Teerstrasse und suchten uns eine LKW Waschstation. Die Jungs waren äusserst gründlich und unser Jumbo strahlte wieder fast wie neu. Weiter ging es nach Norden nun lag kein Schnee mehr und das Wetter wurde auch wieder besser. Wir fuhren unseren ersten Stellplatz im Iran wieder an und verbrachten eine ruhige Nacht. Am nächsten Tag dann Grenzübergang. Wir wussten ja noch von der Herfahrt die einzelnen Stellen wo wir hinmussten. Der gleiche Schlepper wie damals ging uns wieder auf die Nerven bis ich Ihn zusammenstauchte und der sich endlich vom Acker machte. Das Carnet war schnell gestempelt doch dann viel das Computersystem aus und nichts ging mehr. Wir standen Stunde um Stunde bis es endlich weiterging. Wir wurden aus der Schlange nach vorne geholt und schnell abgefertigt. Anja ging durch und ich wollte den Jumbo durchfahren. Das Tor ging nicht auf, es mußte erst jemand geholt werden. Auf Iranischer Seite war das Tor jetzt offen doch auf türkischer Seite tat sich nichts. Wieder warten bis dann endlich das Tor aufging. Ich mußte noch meinen Pass einstempeln lassen doch ich war ja schon in der Türkei. Nach einigem hin und her war das geschafft. Jetzt noch Fahrzeugkontrolle was wieder ewig dauerte bis sich jemand bequemte. Dann noch den Laufzettel abgeben und wir waren durch.
Auf nach Dogubayzit auf den Camping Murat. Auf dem Weg dahin sahen wir den tief verschneiten Ararat und seinen kleinen Bruder in voller Pracht. Murat Camping liegt auf 1800 m und entsprechen kalt war die Nacht. Unser Jumbo sprang schlecht an am morgen doch dann lief er wieder zuverlässig. Da nun auch der Anlasser laute Geräusche beim starten machte, wollten wir zügig die Türkei durchfahren. Das Wetter war zwar wieder besser aber für uns immer noch viel zu kalt. So fuhren wir in 600km Etappen quer durch die Türkei auf guten Straßen. Eigentlich wollten wir noch einmal nach Kappadokien doch das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. Auf 1200m hatten wir Schneesturm und die Straßen hatten geschlossene Schneedecken. Also zurück auf die D100 und weiter Richtung Istanbul. Wir fanden einen Übernachtungsplatz an einer Lokanta neben einer Tankstelle in der wir gut und günstig aßen. Bei einer Pause unterwegs kam uns ein Unimog aus Deutschland entgegen. Es waren Sonja und Michael auf dem Weg in den Iran. Nach regem Informationsaustausch ging es für alle wieder weiter. Am nächsten Tag dann Richtung Bursa. Eigentlich wollten wir die Stadt umfahren doch es war kaum Verkehr und wir waren in 2h durch. Die letzte Nacht verbrachten wir wieder an einer Tankstelle bevor wir dann die Fähre bei Lapseki nahmen. Der Grenzübergang Türkei/ Griechenland ging zügig die Griechen wollten das erste mal überhaupt auf dieser Reise die Papiere von Billy sehen. Mangels Alternativen nahmen wir die Autobahn nach Igoumenitsa die zwar einiges an Maut kostet aber dafür durchgehend gut zu befahren ist. In Igoumenitsa machten wir noch 2 Tage Pause, organisierten die Fährtickets und aßen Abends in einem kleinen Restaurant einheimische Gerichte. Die Einschiffung war extrem nervig, schon am Eingang wurde der Jumbo gründlich untersucht sogar ein Scanner Auto wurde geholt um das Fahrzeug zu überprüfen. Nur der Fahrer durfte auf das Hafengelände. Der Beifahrer muß über das Terminal. Schließlich waren wir drin und schliefen noch etwas bis wir mitten in der Nacht auf die Fähre konnten. Wir hatten wieder Camping an Bord gebucht doch die Fähre fuhr nur noch nach Venedig. Die Alternative nach Triest wurde ersatzlos gestrichen. Uns war es egal es waren ca. 60km mehr zu fahren. Nach ruhiger Nacht auf See kamen wir verspätet in Venedig mitten in der Nacht im Regen an. Auch hier wurde bei der Ausfahrt jedes Fahrzeug kontrolliert doch wir hatten Glück und wurden als einziges durchgewunken. Ein paar Kilometer weiter stellten wir uns an eine geschlossene Tankstelle zum übernachten. Am nächsten Tag dann durch Italien und Österreich nach Deutschland. Wir stellten uns wieder in Neubeuern auf den Womoplatz und aßen in unserer Pizzeria von der hinfahrt wieder gut zu Abend. Wo wir schon mal in der Nähe waren besuchten wir Gitti und Sigi bei Altötting. Viele Reiseerfahrungen wurden ausgetauscht und nach einem sehr angenehmen Abend ging es am morgen nach einem opulenten Frühstück weiter über Landstrassen nach Kirchberg an der Jagst. Hier waren wir schon einmal mit den Fahrrädern und kannten uns aus. Am morgen dann die letzte Etappe nach Hause.
Es ist jetzt doch sehr viel Text geworden und ein Fazit der bereisten Länder verschiebe ich auf den nächsten Eintrag.
Mittwoch, 01.03.17, Negar, Iran
ANJA:
Nach Ibri fuhren wir südlich des Hadjjar Gebirges über Bahla nach Ibra.
Dort wollten wir noch unsere Gasflaschen auffüllen.
Leider war Samstag und nachdem wir unsere Flaschen alle abmontiert hatten und der Hiwi diese in die
Gasfüllstation reingeschleppt hatte, fiel ihm doch tatsächlich ein, dass Samstag geschlossen war.
Wir sollten morgen wieder kommen.
Naja, wär ja auch zu schön gewesen.
Im selben Gebiet bei der Moschee bot es sich an die Wäsche zu waschen. Die Waschstation war gross und genug Wasserhähne vorhanden.
So startete ich ein grosses Waschprogramm by Hand.
In der Nähe fanden wir, wie fast immer im Oman, einen ruhigen Übernachtungsplatz.
Am nächsten Morgen noch die Bettwäsche gewaschen und schon waren auch die 2 Gasflaschen gefüllt.
Peter durfte nicht bezahlen und so fuhren wir gen Norden davon.
Unser Ziel war die Al Zumorrod Travel Agency um die Tickets nach Chabahar (Iran)zu kaufen.
Mehrfach hatten sich auch andere Reisende nach Preisen und Überfahrt erkundigt.
Es liess sich auch recht gut in der Agency an.
Also ging ich frohen Mutes an den nächsten ATM um nochmal Omanische Rial zu ziehen.
Zurück bei der Agency steht Peter davor und sagt, plötzlich kostet die Überfahrt für den Truck 100 Rial (250 Euro) mehr.
Ebenso bei den Personen. Super Abzocke mal wieder.
Na gehn wir erstmal wieder rein.
Ja der Truck ist ja so gross, wieviel der wohl wiegen würde mmhhh?
Im Laufe des Verhandlungsgespräches fielen öfter die Worte there is no ramp, by crane....
Hä? Gut wer Inder schon mal hat Denglisch sprechen hören, kann immer nur wenige Worte rausfiltern.
Aber weder bei Ramp noch by Crane klingelte bei uns was.
Ja auf der Iranischen Seite soll unser Jumbo mit dem Kran von der Fähre gehoben werden. Wäre ja kein Problem. Ja für den Iraner vielleicht nicht, aber für uns schon.
Es gibt dort also keine Rampe um von der Fähre zu fahren. Dazu muss man wissen dass Chabahar der größte Industriehafen Irans ist.
Gut dann hat sich die Überfahrt von Muscat nach Chabahar, die ja nur 3 1/2 St dauern sollte und deswegen für uns interessant
war, ziemlich schnell erledigt.
Da gab es für Peter auch keine Diskussion mehr.
Trotzdem waren wir etwas vor den Kopf gestossen.
Hatten wir uns schon gefreut das Prozedere in Sharjar und Bandar Abbas zu umgehen.
Den anderen Reisenden ging es genauso. Alle hatten schon mit der Fähe geliebäugelt, aber wegen des Kranes
sogar die bereits gezahlten Tickets gecancelt.
So gingen wir erstmal wieder zum LULU Supermarkt, kauften lecker ein und fuhren an "unseren Standort" östlich von Muscat eine
schöne Bucht mit herrlicher Aussicht um das Alles zu verdauen und erstmal wieder runterzukommen.
Schliesslich hatten wir noch einige Tage Aufenthalt im Oman. Und die wollten wir auch noch geniessen.
Just an diesem Abend kam auch noch Carsten und Katharina (EZ1.global) vorbei. Es wurden 2 gesellige Tage.
Wir fuhren danach Richtung Grenze. Der Norden Omans hat uns nicht so gefallen.
Zu viele Menschen und zuwenig Platz.
Schlussendlich standen wir auf einem freien Platz zwischen den Dörfern.
Im Oman kein Problem.
Wenn jemand mit dem Pickup oder auch SUV vorbeischiesst kommt ein: How are You ? You need water or food ?
ok bye.
Sehr angenehm.
Es sei denn der Freund von ihm reitet seine Kamele aus dann kommt noch: You want Camel ride ?
Oh no .
Ok bye..
Wir nutzten wieder den Grenzübergang bei Kalba auf der Ostseite der Emirate.
Wir wussten noch von der Einreise, in welche Blechbuden wir gehen mussten.
Nachdem der Einreisebeamte für uns sehr überraschend festgestellt hatte, das die Emirate nicht auf der grünen
Versicherungskarte standen, schlossen wir noch für 10 Tage eine Autoversicherung ab.
Alles in Allem, die Ausreise Oman und die Einreise Emirate dauerte nur eine Stunde. Yeah!!
Erster Weg in den Emiraten war nach Fujairah zum Carrefour.
Gorgonzola und Baguette war unser Begrüssungssnack.Sim Card bei Etisalat aufgefüllt und Geld getauscht.
Ums Eck noch schön beim Liquor Shop vorbei gefahren.
Dort wurden wir schon persönlich begrüsst.
Mmmhhh hat uns schon zu denken gegeben.
Wir übernachteten noch ein letztes mal in Ruhe und alleine in den Bergen.
Am nächsten Morgen fuhren wir zeitig nach Sharjar um dort die Reise auf der Arabischen Halbinsel ausklingen zu lassen.
Wir standen wieder am Al Khan Beach.
Dort waren schon Carsten und Katharina. Das es gesellige Abende wurden versteht sich von selbst.
Ein letztes Mal in die Sahara Mall, ein letzter Kaffee, ein letztes Mal Spinneys und dann war es auch schon
soweit.
Der Oman hat uns wirklich sehr gut gefallen.
Das Hajjar Gebirge mit seinem Jebel Shams, die Wüste Rub al Khalid mit Ihren Kalkformationen, Salalah mit Bananenplantagen,
dass mich sehr an Thailand und die Ostküste Malaysia erinnert hat.
Die Küste mit Ihren Delphinen, Schildkröten, Flamingos, Lagunen, herrlichen schroffen Klippen, stahlblauem Meer,
die meisten Gesteinsarten der Welt, wahnsinnig perfekten Strassen durch ganze Bergkämme hindurch und den wirklich
netten Menschen.
Sehr respektvoll und zurückhaltend. Gebildet und sehr angenehm.
Die schönsten Übernachtungsplätze und das einfachste Reisen bisher mit dem Jumbo war wirklich im Oman.
Für Overländer Reisen gibt es hier die volle Punktezahl.
Oder wie heisst es so schön? OMAN IST ZAUBERHAFT!!!
Und wer uns kennt weiss, wie schwer wir uns mit diesem Wort tun.
Nunja. Oman ist Vergangenheit.
Die neue Challenge heisst nun Hafenprozedere in Sharjar und Bandar Abbas.
Erfreulicher Weise war es im Hafen von Sharjar überhaupt kein Thema.
Ich ging zum Custom Center, dort gab Ich die Papiere von AL HILI Shipping Agency hin, bezahlte 15 DH, bekam andere Papiere
und ging wirklich 10 Minuten später wieder hinaus. Zwischenzeitlich hatte ein Emiratie unseren Jumbo gerammt der doch so frech war und nur einen Meter hinter im parkte.
Unserem Jumbo war nix passiert, seiner Plastikstossstange schon. Grins...
Weiter zur Schranke mit der Police.
Ja bitte rechts ranfahren und parken.
Alle Papiere ins Container Büro gegeben, 20 DH gezahlt, Papiere, Datteln und Tee wieder mitgenommen und weiter
zur Halle 6 (Ferry Anleger).
Dort steht der Office Container von Mr. Raju, der uns erfreulicherweise auch erwartete und wieder erkannte.
Er zeigte uns einen Parkplatz. Dort sollten wir stehen bleiben bis er um 16 Uhr wieder kommt.
Für uns genügend Zeit um Mittagsschläfchen, Hundetraining und Restgeld im duty free zu lassen.
Alles ganz chillig bisher.
Tatsächlich kam Mr. Raju und wir fuhren direkt die Fahrzeuge auf die Fähre. Diese war nur halbvoll.
Dann fuhren wir zum Immigration Office.
Die ganze Passabfertigung dauerte länger als 3 Stunden. Wie wir später erfahren haben, eine Schikane von den
Emiratis an die Iraner.
Wir fragten, da wir ja als Erstes abgefertigt wurden, ob uns der Bus zurückfahren könnte, wegen Hund im Auto und so.
Jaja gerne. Kein Problem.
Aber erst wenn der Bus voll ist.
Dies dauerte noch eine ganze Stunde.
An der Fähre dann angekommen, machte der Fahrer nicht die Bustür auf.Super.
Nochmals nachgefragt durften wir endlich aus dem Bus springen.
Erstmal mit dem völlig aufgelösten Dackel vor 100 Iranern und der ganzen Fährmannschaft, die Billy 4 Stunden unterhalten
hatte, eine Gassi Runde drehen. Macht Spass.
Wir sollten dann aber schnell auf Deck, Abendessen einnehmen.
ok. Noch schnell die Boardingcards aus dem Truck geholt und dann gegessen.
Währenddessen kam Mr. Raju schon zu Peter und lachte schon : Billy ist jumping!
Wie schön dass uns doch schon wieder jeder kennt.
Ein Officer kam mit Walkietalkie zu uns und meinte nur:
Youuu Truck ??? Yes.
You dog ???? Yes.
Go.
Ok. Das liessen wir uns nicht zweimal sagen und verbrachten die Nacht im Jumbo mit einem sehr
ruhigen schnarchenden Dackel zu unser Füssen.
Am nächsten Morgen wachten wir 40 km vor der Küste Irans auf.
Wir wussten, dieser Tag würde einem Marathonlauf gleichen.
Den Bericht über die 50 Shades of Black in Bandar Abbas oder wie wir es liebevoll nennen, dem Dreckloch Irans,
hat Peter verfasst.
Der Gute hat sich tapfer mit Geduld und Galgenhumor durch die Iranische Bürokratie gekämpft.
Allerdings ist sein Geduldsvolumen für den gesamten Monat März bereits aufgebraucht.
Ich habe nur zu berichten, dass ich Mr. Blitzbirne himself an der Backe hatte, während ich im Truck sass.
Dieser sah mich kamm mit einer Handbewegung auf mich zu und sagte : close!
Its Closed.
Wieder Handwackeln. Close!
Yes, its closed.
Ahhh jetzt kam:
open!
ok.Ich ging durch den Durchgang und öffnete die Tür. Its open!
Die Verarsche hatte selbst Mr. Blitzbirne verstanden.
Nachdem er nun auch nochmal die Chassisnummer aufgeschrieben hatte, diese wurde ja erst 2 mal kontrolliert, zog er von dannen.
Da kann man es Peter auch nicht übelnehmen, dass wir trotz gefundenem Irancell Shop in Bandar Abbas
kein Internet bekommen haben. Nach 3 beinahe Unfällen weil wir durch die ganze Stadt fahren mussten und einer Stunde Wartezeit,
bis sich einer bequemt hat, den Shop zu öffnen war es endlich soweit.
Mr. Blitzbirne himself hinter dem Schalter sagte nur
Indaneedd?? Dschiiibiiiiee???
Das schaffte Peter nicht mehr.
So stehen wir nun 70 km südlich vor Kerman erfreuen uns an der grossartigen Natur und hoffen Morgen in Kerman einen
Irancell shop zu finden, der uns tatsächlich Internet verkaufen kann.
Wir fuhren zum Hotel Homa und konnten dort auf dem Parkplatz übernachten.
In der Lobby wurden wir mit frisch gepressten Säften und Keksen empfangen.
Der wificode wurde uns in die Hand gedrückt und wir liessen uns erstmal auf den Designersesseln mit angenehmer Loungemusik nieder.
Geht doch.
Bandar Abbas Hafen Prozedur:
Die Nacht auf der Fähre war etwas laut und kurz aber wir waren guter Dinge und gingen die Sache an. Zuerst zur Immigration den Einreisestempel holen. Ging schnell nach Frauen und Männern getrennt.
Nun wollten wir den Jumbo aus der Fähre holen ist aber nicht so einfach da ja der Einreisestempel schon im Pass ist. An einer der Türen kam der Kapitän der Fähre in Polizeibegleitung und schon waren wir wieder drin und holten den LKW von der Fähre. So nun wieder zurück. Die Tür war natürlich schon wieder abgeschlossen. Kein Problem ein anderer Polizist schloss uns auf. Dann wurden wir von einem Grenzer belabert wie das Einreiseprozedere abläuft. Die Hälfte stimmte nicht doch Widerspruch war zwecklos. Erst noch zum Verhör einen Zettel mit tausend Daten ausfüllen. Das meiste ließen wir weg oder schrieben nonsens. Liest eh Keiner. So jetzt weiter mit dem Carnet. Wir wußten wo der Schalter war von der Ausreise. Die Blitzbirne himself, die nun dort sass hatte das Tempo einer Schnecke. Ok, nochmal einen Zettel ausfüllen und Kopien machen und ganz wichtig einen Ordnerumschlag holen ??? Keine Ahnung wo, aber die Kopien hatten wir schnell. Etwas ungehalten schaute Blitzbirne, weil wir keinen Ordnerumschlag hatten. Er schickte einen Hiwi drei Schalter weiter um Einen zu holen. Gut, Carnet war gestempelt weiter zur Police einen Zettel holen. Blitzbirne hatten aber das Carnet behalten die Police brauchte es aber. Also wieder zurück den Kerl erstmal wieder finden das Carnet abnehmen und weiter zur Police. Dort die Hafenerlaubnis bekommen. Hurra, jetzt noch zum Issue dingens und fertig ?? Hahaha, jetzt fing der Spaß erst an. Es war kurz nach 12 Uhr und wir immer noch guter Dinge. Also zurück ins Hafengelände bei der Police die Erlaubnis abgeben und weiter zur Issue dingens. Die schauten ganz blöd, ich müsste noch was bezahlen ?? Hä, was wann wo ?? Ja leider wären keine Daten von der Fähre im System und da könne man nix machen. Ok, nach Stunden des wartens und telefonierens schwang ich mich hintendrauf auf ein Moped bei einem Hiwi und wir düsten los. Moooment!! Die Police wollte uns nicht mehr rauslassen ?? Ich versuchte mit Händen und Füssen zu erklären nee keine Chance. Wir wieder zurück so schlau wie vorher. Jetzt war guter Rat teuer. Mir reichte es jetzt. Ich schnappte mir das Carnet und startete den Jumbo und wollte nur noch raus. Tja bis zur Police kam ich dann war Feierabend. Die fragten nach einem Agenten. Hab ich nicht und will ich nicht. Also wieder zurück zur Issue dingens. Stinksauer ging ich wieder in das Abfertigungsbüro. Der Chef vom Büro hatte endlich erbarmen und führte einige heftige Telefonate. Plötzlich durfte der Hiwie mit mir doch raus zum bezahlen. Also wieder aufs Moped und ab. Diesmal kamen wir durch und ich durfte bezahlen wobei mich der Schlingel abzocken wollte. Ich kannte aber die Preise. Und wieder zurück zur Issue dingens. Happy endlich das Papier zu haben füllten mir die Jungs noch einen Zettel aus und wir durften das innere Hafengebiet verlassen. Super endlich geschafft!!! dachten wir.... An der letzten Schranke dann große Probleme. Wir bräuchten ein Residenzschreiben etc. bla bla wo denn unser Agent sei. Mittlerweile war es 15 Uhr und wir Beide hatten schon den roten lower Geduldslevel erreicht. Ich erzählte dem Chef mal von den tollen Agenten die 100 Dollar abzocken für 3 Stunden Arbeit. Nein, nein, ein Agent kostet nur 5 Dollar. Wir lachten uns schlapp. Jedenfalls hatte unsere Story durchschlagende Wirkung. Ein Hiwi wurde beauftragt die fehlenden Dokumente zu besorgen und ausdrücklich für lau. Noch eine ganze Stunde sass ich beim Chef im Büro, durfte mir von Julio Iglesias bis zu Göthe alles mögliche von seinem Handy anhören. Bis endlich der Hiwi wieder auftauchte mit den Papieren. Hier noch ein Stempel dort noch eine Unterschrift ach nein ins andere Büro oder doch wieder zurück es war zum verrückt werden. Endlich, endlich drückte mir der Chef die Papiere in die Hand und sagte you can go. Ich startete den Jumbo und wollte losfahren, nein Stop doch nochmal die Chassisnummer, mittlerweile zum fünften mal!!!, kontrollieren und endlich um 16 Uhr waren wir draussen.
Donnerstag, 09.02.17, nähe Ibri, Oman
Cyril und Marie wollten hinunter nach Salalah und für uns ging es weiter nach Muskat. Unterwegs fanden wir traumhafte Stellplätze an einsamen Stränden. Manche etwas schwierig anzufahren aber dafür haben wir ja unseren Jumbo. Unterwegs trafen wir Elke und Rudi mit Ihrem Unimog die auf dem Weg nach Salalah waren. Wir tauschten uns aus und in diesem Moment rauscht ein Motorrad mit deutschem Kennzeichen und Koffern an uns vorbei. Immerhin hatte der Fahrer soviel Zeit uns lässig zu grüßen. Ohne Worte!. Die nächste Begegnung hatten wie ein paar Tage später. Plötzlich sah ich ein Reiserad am Strassenrand stehen. Wir hielten natürlich sofort an und begrüßten Anja aus Dachau. Sie ist mit Ihrem Rad nach drei Monaten im Iran hierher gefahren und will dann von Salalah heimfliegen. Wir versorgten die taffe Frau noch mit deutschem Dosenbrot und Keksen und schon fuhr Sie davon. Wir werden uns wiedersehen wenn wir im Frühjahr in Dachau vorbeikommen. Kurz vor der Insel Masirah kam uns ein deutsches Wohnmobil entgegen. Wir gaben Lichthupe und hielten an. Doch pustekuchen die düsten einfach weiter. Wir waren etwas perplex aber war ja nicht das erstemal dass jemand nicht anhielt. Auf dem Weg zum Fähranleger dann der nächste deutsche Wagen. Ein Mercedes Sprinter. Auch hier das gleiche. Er hielt nicht an. Jetzt waren wir doch sehr verwundert. So eine massive Ansammlung von deutschen Womos. Ein paar Stunden später folgte die Aufklärung. Wir suchten einen Stellplatz und ca. 200 Meter neben der Hauptstrasse sahen wir einige Womos stehen. Es war die Seabridge Truppe die sich hier versammelt hatte. Die Leute waren insgesamt nur medium interessiert an uns und es stellte sich heraus dass die beiden gesehenen Fahrzeuge dazu gehören. Nun gut, nach etwas smalltalk fuhren wir etwas weiter und suchten uns einen ruhigen Platz für die Nacht.
Bald war Muskat erreicht und nach ausgiebigem Einkauf gingen wir gleich daran die Iran Visa zu besorgen. Dank Elke und Rudi war das innerhalb 3 Tagen erledigt. Ohne jeglichen Papierkram und dann auch noch 60 Tage im Land. Es darf ja auch mal was klappen dachten wir. Der Ölwechsel an unserem Jumbo war auch schon überfällig und dank Perry von Inowan.de fanden wir im Industriegebiet Seeb auch eine Werkstatt. Den Ölwechsel machte ich selbst dabei noch anständig den Hof versaut fuhren wir mit schlechtem Gewissen davon. Jetzt noch auf zur Fährgesellschaft die eine neue Fährverbindung von Muskat nach Chabahar im Iran anbietet. Es ist eine Katamaran Schnellfähre die in 3,5h übersetzt. Für unseren Jumbo ist genug Platz und günstig ist die Überfahrt ausserdem noch. Am 21.2. geht die Fähre hoffentlich mit uns an Bord nach Iran. Bis dahin erkunden wir noch etwas das Haddjar Gebirge, werden noch Gas auffüllen, und uns langsam vom Oman verabschieden.
Samstag, 28.01.17, nördlich von Ras Sidarra, Oman
Weiter ging es die Küste hinauf Richtung Muscat. Wir haben noch genug Zeit und so sind wir sehr langsam unterwegs. An manchen Tagen fahren wir nur 50 km und finden dann wieder einen wunderschönen Platz.
Das Gebiet bis Duqm nennt sich auch die große Leere. Und der Name trifft zu. Sehr selten mal ein Dorf mit rudimentären Einkaufsmöglichkeiten. Wir besuchten die Pink Lagune die aber wegen Wassermangel sehr dürftig anzusehen war. Am übernächsten Tag kam uns doch tatsächlich ein Unimog aus Kassel entgegen. Elke und Rudi sind auf dem Weg nach Salalah wollen aber auch Ende Februar wieder zurück. Wir tauschten noch Infos aus und hoffen die beiden bald wiederzusehen. Ein paar Tage später fuhren wir wieder eine Lagune an und da steht doch tatsächlich Cyril mit Marie, die beiden Franzosen die wir schon öfter getroffen hatten mit Ihrem Toyota. Wir beschlossen gemeinsam dort zu übernachten. Es war reichlich windig und so suchten wir einen windgeschützten Platz. Cyril meinte weiter vorn nahe am Wasser wäre ein guter Platz. Wir unterhielten uns noch übers offroad fahren und erzählten dabei dass unsere Sandbleche noch original verpackt seien und wie wichtig es wäre sich vorher das Gelände anzuschauen bevor man hineinfährt. Tja, und dann war es ganz schnell passiert. Ich versenkte den Steyr bis zur Hinterachse im weichen Sand am Ufer. Von unten drückte schon das Wasser hoch und etwas Panik machte sich breit. Alle halfen ausbuddeln und endlich kamen dann auch die Sandbleche zum Einsatz. Wir ließen noch Luft ab auf 2 bar und mit allen Sperren und Untersetzung fuhr der Steyr raus aus dem Loch. Wir waren heilfroh dem Schlamm entkommen zu sein und kochten ein leckeres Abendessen. Kaum wurde es dunkel, kamen schon die Moskitos zu tausenden. Wir verzogen uns in unsere Kabine und hatten noch einen schönen Abend.
Samstag, 21.01.17, Wadi Shuwaymiyyah, Oman
Immer weiter durch die einsame Wüste Rub al Khali ging es auf guter Straße. Nach dem Abzweig zur Küste wurde es merklich ruhiger. Nur noch ab und an kam uns ein Fahrzeug entgegen. In dem Ort Haima kauften wir ein und etwas weiter in dem Ort Mughfhin an einer Moschee bunkerten wir Wasser. Der nächste Übernachtungsplatz war vor dem Ort Shisr inmitten der Wüste. In dem Ort wurde Rollrasen angebaut und das kostbare Wasser gnadenlos rausgehauen. Weiter ging es Richtung Salalah. Kurz vor der Stadt bogen wir ab in die Berge und besuchten noch das Wadi Ayon. Dort fanden wir keinen schönen Stellplatz und fuhren wieder ein Stück zurück auf eine schöne Ebene. Hier standen wir ungestört 2 Nächte. Dann wollten wir aber endlich nach Salalah. Leider wird hier beim Strassenbau der selbe Fehler wie überall auf der Arabischen Halbinsel gemacht. Zuerst wird eine 4 spurige Schnellstrasse gebaut die leider keine Abfahrten nach links kennt. Man muß daher immer bis zum nächsten Kreisel oder U-Turn fahren um auf die andere Seite zu gelangen. Das bringt so manchen überflüssigen Kilometer auf den Tacho. Am Strand fanden wir ein schönes Plätzchen leider nicht ganz ungestört da WE. Wir kauften ein im Lulu und im Carrefour um dann langsam wieder die Küste hinaufzufahren. In der Stadt verlängerten wir noch unsere Visen was gute 2h dauerte. Jetzt können wir bis Ende Februar im Oman bleiben. Wir hatten einige Wegpunkte von Stellplätzen und die Auswahl fiel wieder mal schwer. An einer kleinen Lagune meinten wir das Paradies gefunden zu haben. Alles grün und einige Flamingos standen im Wasser. Einfach herrlich, bis es dunkel wurde. Plötzlich wimmelte es von Moskitos. Uns blieb nur die Flucht in die Kabine. Also weiter am nächsten Tag zum Wadi Paradies. Unterwegs sahen wir in einer Bucht zwei Delphinschulen nahe am Strand spielen. Wir versuchten uns vorsichtig zu nähern doch die Delphine zogen immer weiter ab. Im Wadi Paradies hatten wir die Rechnung ohne einen Trupp von 20 Indern gemacht die mit Kleinbussen angereist waren und die mitgebrachten Ziegen am Ufer schlachteten. Gut, wieder mal weiter hinauf in die Berge. Hier zeigt der Omanische Strassenbauer mal was er kann. Die Strasse perfekt in den Berg geklöppelt ging es hinauf. Aber auch hier oben weitab von jeder Ortschaft wieder nicht ganz ungestört da WE. Aber wir hatten eine ruhige Nacht. Nun stehen wir im Wadi Shuwaymiyyah an einem kleinen Wasserfall. Der perfekte Platz zum Wäschewaschen und relaxen. Trotz Allem ist die Natur im Oman für uns täglich absolut beeindruckend. Der Oman hat die meisten Gesteinsarten und auch die Ältesten. Der Wechsel zwischen unberührtem kilometerlangen Sandstrand und gigantischen Bergen ist jedesmal faszinierend.
Dienstag, 10.01.17, Al Ghabah, Oman
Wir verweilten noch einige Tage im Hadjjar Gebirge und besuchten einige Hotspots. Unter anderem das größte Fort im Oman das nach 20 Jahren restauration eröffnet wurde in Bahla. Im Muaydin Wadi standen wir sowie auf dem Plateau des Jebel Akhdar. Dort ist ein ausgedehntes Militärgelände und wir stellten uns unwissend mitten rein. Am Nachmittag kam dann ein Militärpickup und die freundlichen Militärs klärten uns auf und baten uns weiterzufahren. Wir fanden dann doch noch einen Platz nachdem wir die Stichstrasse bis zum Ende gefahren waren und uns schon entschlossen hatten wieder zurück zufahren. Uns war es dort oben auf 2000Metern eindeutig zu kalt und so ging es wieder hinab ins Muaydin Wadi. Freitags findet in Nizwa der große Tiermarkt statt direkt am Souq. Wir waren leider spät dran und der Markt war schon verlaufen. Dort trafen wir 2 Italiener mit Ihrem Toyota die auf dem Parkplatz vor dem Souq übernachteten. Der Rest vom Souq ist rein touristisch ausgelegt und wir suchten bald das Weite. Unterwegs trafen wir ein spanisches Radlerpärchen die von Barcelona hierher gefahren waren. Weiter ging es zu den Hoota Caves. Der Eintritt beträgt 15 Euro pro Person und man wird mit einem Zug in die Höhle gefahren. Das Ding sieht aus wie ein ICE im Miniformat und fährt nur im Schritttempo. Die 200m bis zur Höhle könnte man auch laufen. In der Nähe gab es einen Waypoint von den Mankei Travels den wir anfuhren. Etwas tricky hinter einem Hügel konnte man gut stehen. Das Bergdorf Misfah soll noch eines der letzten urspünglichen Dörfer im Oman sein, und so beschlossen wir eine Besichtigung. Nach längerer Anfahrt waren wir nach 10min fertig, denn ein halb verfallenes Bergdorf mit Lehmhäusern haben wir schon öfters gesehen. Also wieder zurück zu den Hoota Caves und unterwegs wollten wir unsere Wäsche waschen lassen. Keine Chance, in den zahlreichen Laundryshops wird nur nach Stück abgerechnet. Endlich fanden wir einen Laden der uns die Wäsche machen wollte doch der Preis von 25 Euro schockte uns doch etwas. An einem Aussichtspunkt gabe es eine Picknick Area mit Toiletten und Wasser. Dort wuschen wir die Wäsche halt von Hand. Kaum waren wir fertig kam ein rumänisches Pärchen mit einer KTM herangebraust. Die Beiden haben schon viel von der Welt gesehen und sind eigentlich mit Fahrrädern unterwegs. Ein Freund hat einen Motorradverleih in Muscat und so sind Sie für kurze Zeit mal mit dem Motorrad unterwegs. Wir hatten uns viel zu erzählen und nach nur 3h verabschiedeten wir uns voneinander. Zurück ging es zu dem Stellplatz an der Hoota Cave. Plötzlich bog ein Toyota um die Ecke. Es war Cyril der Franzose kurzzeitig mit seiner Mutter unterwegs, den wir in Dubai auf dem Traveler Event getroffen hatten. Es war ein großes Hallo doch die Beiden konnten nicht bleiben, seine Mutter wollte ins Hotel. In einigen Tagen kommt seine Freundin aus Frankreich zurück und die Beiden fahren weiter. Wir wollten endlich mal etwas vorwärtskommen und füllten unsere Reserven an einem Carrefour auf und dann ging es hinein in die große Wüste. Wir hatten Waypoints von Kalkfelsen etwas 200km entfernt und dort wollten wir stehen.
Es ist fantastisch was die Natur hier geformt hat. Einfach unglaublich inmitten der Wüste. Wir hatten dann Probleme den besten Stellplatz zu finden. Fast 1h kurvten wir durch Canyons und Felsen bis wir endlich einen Platz fanden. Hier, in absoluter Stille, blieben wir 2 Nächte.
Sonntag, 01.01.17, Jebel Shams, Oman
Langsam hatten wir genug von den Emiraten und wollten weiter in den Oman. Weihnachten verbrachten wir in den Dünen bei Al Dhaid. Wir wählten den Grenzübergang bei Kalba denn wir vermuteten dort den wenigsten Verkehr nicht ohne uns vorher noch in Fujarah mit geistigen Getränken zu versorgen.
Das stimmte auch soweit, trotzdem brauchten wir 3h um aus den Emiraten aus und in den Oman einzureisen. Das Problem war wiedereinmal das Carnet des Passages. Schon auf Emiratischer Seite wusste niemand damit etwas anzufangen. Wir wurden durch alle Gebäude an der Grenze geschickt um am Ende wieder beim ersten anzulangen. Durch Zufall fand ich auf der Einreiseseite zwei uniformierte denen ich das Carnet zeigte und die sofort wussten was es damit auf sich hat. Stempel und Unterschrift rein und schon war die Ausreise erledigt. Ach ja, das Stempeln der Pässe kostete dann doch noch 17 Euro die nur mit Visakarte zu begleichen waren. Auf der omanischen Seite ging das Spiel wieder von vorne los. Keiner wusste etwas mit dem Carnet anzufangen. Zum Glück fanden wir einen netten Omani der mit uns dann nochmal durch alle Büros ging, bis wir schließlich beim obersten Polizeichef gelandet waren. In relativ kurzer Zeit fand er dann Kopien und einen Abschnitt eines anderen Carnets. Jetzt war alles klar und nach nur 10 Minuten warten, waren auch die Kopien gemacht und der Stempel und die Unterschrift endlich im Carnet. Eine Fahrzeugversicherung mussten wir auch noch abschliessen für 92 Euro, das Stempeln der Pässe kostete nochmal 100 Euro. Zum Schluß noch eine Kontrolle der Kabine dann endlich waren wir drin und bei 30 Grad schon ziemlich fertig. Billy war die ganze Zeit im Fahrerhaus und gab zum Glück keinen Mucks von sich. Jetzt erstmal Geld holen und eine Simkarte kaufen. Einen ATM hatten wir schnell gefunden und wurden dann noch von einem Omani direkt zu Omantel geführt. An einem Handyshop wurden wir mit einem Ladegerät fürs Handy und diversem Zubehör beschenkt. Bei Omantel dauerte es dann etwas länger da die Dame unsere gewünschten 10GB falsch buchte und wir am Schluß nur 7GB hatten obwohl wir 10 GB bezahlten. Der ganze Spaß kostete 70 Euro für einen Monat da verschenken wir nichts. Natürlich war die Dame nach der Mittagspause nicht mehr anzutreffen also ging das Spiel mit der neuen Dame von vorne los. Am Ende wurden uns dann doch noch 3GB kostenlos nachgebucht dank Anjas unermüdlichem Sister Einsatz und wir fuhren weiter ins herrliche Hajjdar Gebirge. Direkt an der Strasse im Wadi Hibi fanden wir einen Bach mit glasklarem Wasser und schönen Badegumpen. Es war niemand weit und breit also nix wir rein in das erfrischende Nass. Selbst Billy konnten wir zu einer kurzen Schwimmrunde bewegen. Bald waren wir auf guter Piste unterwegs die richtig steil hoch und runter ging. Wir fanden einen schönen Übernachtungsplatz mitten in den Bergen. Hier war es nachts angenehm kühl und absolut ruhig. Am nächsten Tag ging es weiter und bald erreichten wir die nächste Kleinstadt und wollten dort Wasser bunkern. Das stellte sich als nicht so einfach heraus da die Wasserfilter an den meisten öffentlichen Zapfstellen alt waren und das Wasser total verkeimt war. An einer Moschee trafen wir auf einen Omani der uns in bestem Englisch begrüßte und nachdem er uns mit Tee und Kaffee sowie Datteln und Keksen beschenkt hatte konnten wir weiter. Etwas außerhalb fanden wir dann gutes Wasser und füllten auf. Die Bienenkorbgräber waren unser nächstes Ziel und auch lohnenswert anzuschauen. Wobei ich das Alter von 3000 vor Christi unglaubwürdig fand. Anyway, wir wollten weiter und Silvester auf dem Plateau des Jebel Shams verbringen. Wir übernachteten nochmal in den Bergen wo wir am Abend eine tschechische Familie kennenlernten die mit Zelt und Leihwagen unterwegs waren. Am nächsten Tag dann hinauf zum Jebel Shams wobei wir zuerst über eine Piste die im Reiseführer angegeben war hochfahren wollten die es allerdings nicht gab. Also wieder zurück und über die Straße und dann doch noch Piste hinauf zur grandiosen Kulisse am Jebel Shams. Man blickt tief hinunter in den größten Canyon des Oman. Wir versuchten mehrere Stellplätze um zum Schluß doch nocheinmal umzuparken da sich englische Touristen direkt neben uns niederliesen. Silvester verbrachten wir äusserst ruhig in toller Umbegung. Am morgen sah ich etwas entfernt einen Reiselkw stehen. Es waren Margit und Theo mit Ihrem Excap Steyr unterwegs im Oman. Die Beiden haben wenig Zeit da noch berufstätig. Wir tauschten Infos und Kontaktdaten aus und schon mußten die Beiden weiter. Wir genossen wieder die Ruhe und beschlossen noch einen Tag zubleiben.
Freitag, 16.12.16, in den Dünen vor Al Dhaid
Endlich kommen wir mal dazu etwas zu schreiben.
Ich (Anja) weiss, der letzte Bericht ist lange her. Viel erlebt und doch nichts Erwähnenswertes dabei was zu erzählen wäre ?
Ein richtiges natürliches Highlight der Reise erlebten wir gerade heute, eine ganze Stunde lang.
Aber der Reihe nach.
Über 2 Wochen standen wir am Al Khan Beach in Sharjah.
Die Zeit war sehr kurzweilig.
Wir erkundeten mehrere Malls, Supermärkte und hatten für 7 Tage einen Mietwagen.
Einen Ausflug nach Dubai zum Burj al Arab, Jumeira Beach und auf die Palme zum Atlantis the Palm Hotel.
Peter machte am Steyer Inspektion und mehrere kleine Reparaturen.
Unser Allraddackel Billy gab sich gleich zu anfangs einen grossen Kampf mit einer unerschrockenen Katze. Er sah tagelang aus wie ein Pitbull mit seiner dick geschwollenen Schnauze. Plötzlich hatte er Fieber und wir suchten natürlich ungünstiger Weise Freitags einen Tierarzt auf. 3 Injektionen bekam er, gleich nach der Ersten, ging er schon wieder die Katze des Arztes an, die unglücklicher Weise auch im Behandlungszimmer war. Zusätzlich noch Antibiotika für 3 Tage.
Da wussten wir gleich, jetzt gehts wieder aufwärts. Geblieben sind dem Hund mehrere Narben auf der Nase und leider keinerei Lerneffekt. Naja, wir geben nicht auf.
Am Strand trafen wir auf Jutta und Gerd, zwei passionierte Physiotherapeuten, unterwegs mit einem KAT, denen unsere schiefen und verstellten Körper, in Badehose und Bikini, natürlich gleich auffielen.
Nach mehreren Gesprächen machten uns Gerd und Jutta klar, dass es möglich sei, unser persönliches Fahrgestell wieder fit zu bekommen.
Diese einmalige Chance liessen wir uns nicht entgehen.
Geagt getan, intensive 2 Wochen tägliche Physiotherapie, Gespräche und Beratungen sowie Analyse diverser Röntgenbilder liessen die Tage schnell zu kurz werden.
Hausaufgaben und Übungen inklusive.
Fazit nach den ersten 3 Wochen seit Behandlungsbeging: Auf dem Weg zur TÜVtauglichkeit, viel zu gut für die Suppe geworden....Yeah....!
Wie bereits gesagt, nach über 2 Wochen verliessen wir den Al Khan Beach, und fuhren erstmal gen Norden nach Ras al Khaimah.
Dort am Public Beach traffen wir wieder auf Gerd und Jutta. Geruhsame Tage waren angesagt.
Schwimmen, laufen, Physioübungen und abends schön zum Thai oder zum Pakistani essen gehen.
Wir wollten noch mehr von VAE sehen, und so beschlossen wir auf den höchsten Berg der Emirate zu fahren. Den Jebel Jais.
Mit kurzem Stop noch zum Supermarkt waren wir schon so 2 Stunden unterwegs.
Hier im Norden sind die Entfernungen einfach kurz.
Oben aus dem Berg angekommen grillten wir schön und erfreuten uns an der schönen Aussicht. Zauberhaft!!
Den nächsten Tag fuhren wir in ein Wadi. Es war eine schöne Piste und ein Stellplatz war auch schnell gefunden.
Doch was war das ?
Jutta bekam eine heftige Vergiftungsreaktion, nach kurzer Zeit erwischte es auch mich.
Nix wie alles eingepackt und weg hier. Schon wurde es wieder besser mit Atmung und Husten. Wer weiss, was hier für ein Gift in die Umwelt entsorgt wurde.
Im nächsten Wadi fanden wir auf Anhieb 5 tote Ziegen. Solangsam wurde uns echt unwohl zu Mute. Was war denn hier los ?
Endlich fanden wir einen Platz für die Nacht. Es wurde wieder gegrillt und aufs Leben angestossen.
Die Bevölkerung ist meist sehr unbeeindruckt von unseren LKWs so haben wir meist unsere Ruhe. Gut so.
Danach ging es erst mal wieder zum Beach in Ras al Khaimah zum erholen.
Jutta war immer noch nicht richtig fit.
Eine Sandpiste war unser nächstes Ziel. Diese war schnell gefunden und schon waren wir an einer Kamelrennbahn. Sehr interessant, aber Kamelrennen gibts nur Freitags, oder jeden Morgen gen 7 Uhr das Training.
Das passte leider nicht in unseren Zeitplan und so fuhren wir weiter. Vorbei an Rollrasen der hier mitten in der Wüste angepflanzt wird und Unmengen an Wasser braucht.
Hier ist jegliches Gefühl von Nachhaltigkeit verloren gegangen. Aber wer alles auf Sand baut....
Die Piste sollte eigentlich an einer Schnellstrasse enden, das tat Sie auch, allerdings konnten wir nicht auf Diese auffahren. Vergebliche Versuche verschiedenster Pisten waren angesagt. Nerven und Zeit flossen dahin, dann wars genug, wir fuhren die Teerstrasse und waren nach mehreren KM auf der Schnellstrasse.
Wir fanden einen wirklich wunderschönen Standplatz zwischen den Dünen. Grillen war wieder angesagt. Ein paar Kamele schauten mal vorbei und das wars auch schon.
Am nächsten Tag gings weiter auf der Piste durch Dünen diesmal mussten wir Luft ablassen auf 3 Bar. Zu tief war der Sand.
Doch für den Steyr und den KAT kein Problem.
Am Abend fanden wir nach langem Suchen einen Platz. Es war so windig geworden, dass an gemütlichem Sitzen in den Dünen nicht zu denken war.
Am Morgen trennten sich unsere Wege, wir fuhren nun alleine weiter.
Wir erkundeten dass Hajjar Gebirge. Es war wirklich zauberhaft mit seinen schroffen Bergen, teils auf der einen Seite die Dünen und auf der Anderen die schwarzen Berge.
Wir erkundetes ebenso die Ostseite der Emirate, der Sandie Beach sollte unser Ziel sein. Doch wir hatten solch einen Wind, das wir kaum die LKW Tür aufbekamen. Nun so hat es keinen Sinn am Strand zu stehen.
Wir fuhren eine Stichstrasse ins Landesinnere hinein, zu einem kleinen Parkplatz und blieben dort für eine Nacht.
Am nächsten Morgen ging es zu den heissen Quellen nach Ain al Ghamur.
Diese seien seit 7 Jahren ausgetrocknet. Aha!
Aber Wäsche waschen im Wassertrog wäre doch erlaubt. Na Prima, das hatten wir endlich mal die Möglichkeit in Ruhe unsere Wäsche zu waschen. Zu Zweit war das auch schnell geschafft und hier, auch schnell getrocknet.
In einer Grenzlandschaft zum Oman , die der Savanne in Afrika ähnelt, verbrachten wir hier in den Emiraten unsere erste wirklich ruhige Nacht.
Am nächsten Morgen füllten wir noch unsere Trinkwassergallonen an einer Moschee auf, dann ging es schon wieder Richtung Dubai.
Schliesslich hatte der Sohn des Shaikh geladen zum Dubai Traveler Festival im Mushrif Park.
Doch bis dahin war noch ein Tag Zeit, und wir verbrachten Diesen in den Dünen in der Nähe von Al Dhain, wo wir auch jetzt wieder stehen.
Das Traveler Treffen in Dubai ist schnell erzählt.
Wir trafen dort wieder Gitti und Siggi, mit denen wir die Zeit auch am Al Khan Beach verbracht haben. Um 16 Uhr kam der Shaikh, strafte uns mit Nichtachtung, aber auf ein Gruppenfoto haben Sie uns noch gelassen. Jedes Jahr werden die selben Traveler eingeflogen, die immer Ihren fast gleichen Dia Vortrag halten.
Na gut, eine Nacht machen wir das Spektakel mit.Trafen dort noch andere Reisende aus aller Herren Länder und verkrümmelten uns die nächsten Tage wieder auf unseren Stellplatz in den Dünen.
Nicht ohne uns vorher noch mit Schwarzbrot und wunderbar zarten Rindersteaks aus dem etwas teuren Supermarkt der Grosstadt einzudecken.
Achja das Highlight. Seht selbst, keine 5 Meter vom Jumbo entfernt kamen Sie lautlos und blieben eine Weile:
Unser super Security Dackel hatte sich ganz schnell in das Wageninnere verzogen.
19.11.2016 Sharjah, VAE
Wir stehen an einem Privatstrand in Sharjah keine 3 km vom Hafen weg und langsam, ganz langsam, kommen wir hier auch geistig an. Die letzten Tage waren die bisher härtesten der ganzen Reise.
Nach dem ganzen hickack mit der Fähre in Bandar Abbas und dann die Ankunft in VAE die auch nicht viel besser war, waren wir nach insgesamt 32h und um 1200 Euro ärmer endlich in VAE. Wir hatten keine große Lust mehr irgendwo hin zu fahren und nahmen den kürzesten Weg zum Strand. Hier standen schon ein Kat und ein Magirus und wir stellten uns gleich dazu. Wie sich schnell herausstellte ein absoluter Glückstreffer.
Die Leute hier sind absolut freundlich und hilfsbereit. Wir dürfen umsonst stehen, es gibt Duschen und Toiletten, das Meer ist wunderbar warm, der Chef vom Strand hat uns schon zum essen eingeladen und Armin, ein Deutschlibanese taucht jeden Tag auf und unterhält uns mit seinen Geschichten und kann uns mit seinen Beziehungen helfen. Mit Jetski und Wasserinsel vertreiben wir uns die Zeit. Kleinere Reperaturen werden durchgeführt und ansonsten ist Urlaub angesagt.
Doch nocheinmal zurück in den Iran.
Von Esfehan ging es weiter über Nain, Ardakan nach Yazd. Unterwegs standen wir noch einen Tag am Chak Chak Feuertempel absolut ruhig an einem Flußbett. An einem Park in Yazd trafen wir die ersten Traveller mit Motorrädern aus Deutschland. Nach kurzem Schnack wollten diese schon weiter nach Shiraz. Wir schauten uns die Stadt an und am nächsten Tag ging es nach Arbakuh mit einer berühmten Zypresse weiter nach Persepolis, welches ein absolutes Highlight im Iran darstellt und endlich auch mal das Eintrittsgeld wert war. Danach weiter nach Shiraz wo wir neben einem Park in einer abgesperrten Privatstrasse standen. Hier hatten wir dann beim wegfahren den ersten wirklich blöden Polizisten der alles ganz genau wissen wollte und die Kabine durchsuchen wollte. Das hatte ich ihm dann schnell ausgeredet doch er fand unseren PC und das war verdächtig. Mangels Intelligenz konnte er aber damit nichts anfangen und gab schnell auf. Wir sind dann weiter über Firuzabad an die Küste gefahren und langsam ging es dann hinunter auf Meereshöhe. Nach Bandar Abbas war es dann nicht mehr weit und wir wollten dort stehen und die Fähre organisieren. Gemütlich fuhren wir mit dem Taxi zum Hafen um Tickets zu kaufen. Am Vortag waren wir im Gebäude der Fährgesellschaft und dort wollte man uns richtig über den Tisch ziehen. Wir sollten nur für das Fahrzeug 1250 Euro bezahlen. Nach etwas recherche dann zum Hafen. Hier trafen wir dann auf den Herrn Zarai einen Agenten der Fährgesellschaft. Er machte uns einen vernünftigen Preis doch sollten wir am selben Tag noch übersetzen. Unser Jumbo stand noch in der Stadt den holten wir schnell und los ging die Odysee. Nach endlosem Papierkrieg und Ärger beim bezahlen waren wir dann endlich auf der Fähre. Wir dachten der größte Stress wäre vorbei, doch weit gefehlt, nach der ungemütlichen Überfahrt ging es auf VAE Seite noch ein paar Stunden weiter mit Papierkrieg bis wir endlich drin waren.
01.11.2016 Esfehan, Iran
Episode 1: Wir stehen auf dem Parkplatz des Abbasi Hotels zentral in Esfehan und ich fange an den Bericht zu schreiben als plötzlich die Kabine anfängt zu wackeln. Für Wind ist das wackeln zu stark. Ich gehe nach draußen und sehe einen Busfahrer auf unserer Reserveradhalterung herumturnen. Er hat seinen Bus knapp hinter unserem Jumbo geparkt und will Aufkleber von seiner Scheibe entfernen. Er schaut mich ganz verwundert an als ich ihm klarmache da schnellstens runterzukommen. No Problem Sir, is good Truck. Ich hab mich glaub ich verhört, jetzt etwas energischer werde ich etwas lauter und dann kapiert er endlich und springt runter. Kopfschüttelnd setzt er sich in Seinen Bus und fährt weg.
Episode 2: Der große Tank geht langsam auf Reserve und wir fahren eine Tanke an um Diesel zu fassen. Der Tankwart wedelt mit seiner Tankkarte und macht große Augen als ich 300 Liter tanke. Er wird schon ängstlich und deutet auf die Summe. Ich zeige ihm Bargeld und ab da ist er beruhigt. Verdient er doch das doppelte am Liter. Ich bin fast fertig tanken als der Jumbo heftig schaukelt. Ich renne aussen herum und sehe einen Kleinbus der unseren Spiegelausleger gerammt und diesen nach hinten gebogen hat. Laut schimpfend gehe ich auf den Fahrer los und haue erstmal gegen die Scheibe. Der schaut erst ganz bedröppelt, doch dann bekommt der Verstärkung aus dem Bus und zu dritt gehen Sie auf mich los. Lautstark mache ich dem Fahrer klar was passiert ist. Na und, meint der, ich hätte ja weiter weg parken können. Als die Sache anfängt zu eskalieren und ich schon den Meinungsverstärker aus dem Fahrerhaus holen will, schreitet der Tankwart ein und entschuldigt sich vielmals. Die Jungs ziehen Leine und ich rege mich langsam ab.
Nach Tabris hatten wir uns für etwas Kulturprogramm entschieden und fuhren verschiedene Tempel, Ausgrabungen und Ähnliches an. Dadurch machten wir einen großen Bogen nach Westen und kamen der Iran/Iraqischen Grenze relativ nahe. Was wohl auch der Grund war warum wir in einer Woche 3 mal von der Polizei angehalten wurden. Aber nur einmal wollte einer die Papiere sehen, doch Anja war grad einkaufen und hatte die Pässe dabei und auf die Schnelle fand ich nicht die Autopapiere. Nachdem der Polizist einen Blick in die Kabine geworfen hatte war es dann auch gut und mit einem Welcome Iran verschwand er wieder. Viele Kilometer auf einsamen Landstraßen spulten wir ab und es wurde schon recht eintönig mit der immer gleichen Landschaft und den nicht endenwollenden Weizenfeldern. Dann bogen wir ab Richtung Hamedan um uns dort Reliefs anzuschauen. Die Landschaft änderte sich schlagartig und alles war begrünt und voller Obst und Gemüsefelder. Leider auch sehr dicht besiedelt und wir fanden einfach keinen Stellplatz. Eigentlich wollten wir nur 2h fahren und uns dann einen ruhigen Stellplatz in der Natur suchen. Daraus wurde erstmal nichts. Lange suchten wir an diesem Tag doch dann fanden wir endlich einen Platz neben einem Sendemast. Neugierige Schäfer kamen heran und unser Billy wuffte 3mal verhalten. Das reichte schon und der Schäfer und sein Sohn hielten Abstand. Es waren noch 250km bis Esfehan die wir aber nicht an einem Tag fahren wollten. Die Gegend war wieder einsamer und wir fanden nach 80km einen schönen Platz ab von der Straße. Am nächsten Tag dann mit Aufregung nach Esfehan. Der Straßenverkehr ist hier das reinste Chaos. Vom Stadtrand bis zum Hotelparkplatz waren es gut 28km. Die ersten 20 davon waren Vorstädte mit wenig Verkehr und es lief gut ohne allzu große Aufregung. Doch dann trafen wir auf den inneren Ring von Esfehan und waren mitten drin in der Hölle. Teilweise im Millimeterabstand rasten die Autos rechts und links an uns vorbei. Da half alles nichts, ich machte mich breit mit dem Jumbo und unsere Pressluftfanfare erzeugte ab und an Respekt. Ohne uns zu verfahren, nur mit einem kleinen Umweg wegen Bauarbeiten, erreichten wir den Hotelparkplatz. Etwas teuer mit 12.50 Euro ohne alles aber dafür mitten in der Stadt und alles ist zu Fuß zu erreichen. Wir wechseln Geld zu einem guten Kurs und schauen uns den Bazar und den zweitgrößten Platz der Welt an. Die Stadt ist hektisch und laut und nicht unbedingt einen Besuch wert. Morgen geht es wieder aufs Land und wir freuen uns schon auf die Ruhe und Abgeschiedenheit.
24.10.2016 Tabris, Iran
Wir waren froh endlich das Drecksloch Dogubayazit verlassen zu können und machten uns auf in den Iran. An der Grenze Chaos hoch drei. Wir mussten auf der Gegenfahrbahn durch das Tor fahren was aber durch die herausfahrenden LKW massiv erschwert wurde. Es wurde viel gebrüllt und heftig gewunken aber es half ja nichts, unser Jumbo kann nicht fliegen. Endlich waren wir drin und die Ausreise aus der Türkei ging auch noch ganz flott obwohl vor uns 3 Reisebusse mit Iranern den einsamen Grenzbeamten mit dem Stempel fast wahnsinnig machten. In der Schlange stehen mag der Iraner nicht und so versuchten sich immer wieder ganz wichtige Leute vorzudrängeln. Irgendwann hatten wir die Ausreisestempel in den Pässen und auch das Fahrzeug war ausgetragen. Wieder ein großes Tor und nochmals eine Endkontrolle. Dann waren wir drin im Iran. Gleich wurden wir am Schalter von einer Touristbeauftragten abgefangen und in ein modernes Büro geführt. Please sit down die wollte von uns alles ganz genau wissen woher wohin wie lange Name des Vaters ob wir Freunde im Iran hätten und wo wir Geld tauschen etc. pp.. Am Ende ließ Sie uns die Pässe stempeln und erklärte uns den Schleppern kein Geld zu geben wir würden das auch leicht alleine schaffen. Ok, weiter durch eine Halle, weit und breit kein Offizieller zu sehen, alle in Zivil. Also erstmal durch und den Jumbo bis zur nächsten Schranke vorfahren. Niemand hielt uns auf alles ok.
Jetzt das Carnet abstempeln lassen. Ein Schlepper wollte gleich unsere Papiere, doch die gaben wir nicht her. Er zeigte uns den Mann der für die Carnets zuständig war. Doch dieser kritzelte nur was auf die Rückseite und weiter ging es zu einem Schalter. Der Mann wusste was zu tun war das sahen wir sofort. Ach ja, noch Kopien von den Pässen mit Bild und Kopie der Visa machte der Bonbonverkäufer umsonst. Gut, endlich war das Carnet gestempelt und wir erhielten noch einen weissen Laufzettel mit dem mussten wir zum Chef den uns wieder der Schlepper zeigte. Der Unterschrieb und sagte you are ready you can go, don't pay money. Alles klar, ab in den Jumbo, gestartet und endlich nach einer doch noch fehlenden Unterschrift ging die Schranke auf. Hurra wir waren drin, dachten wir, ungefähr 2 km weiter noch eine Schranke. Wir zeigten brav unseren Laufzettel, aber nix da, da fehlt noch die Unterschrift und der Stempel und Ihr habt keine Iranische Versicherung. Wir waren schon ziemlich angepisst und so bekam der Grenzbeamte erstmal unseren Frust ab. Hilft ja nix, wir müssen nochmal zurück und die fehlenden Stempel und Unterschriften holen sonst kommen wir hier nicht raus. Anja machte sich auf den Weg ins ungewisse, ich blieb beim Fahrzeug und wehrte die Schlepper und Geldwechsler ab. Nach nur einer Stunde kam Sie dann zurück mit einem Iraner im Schlepptau. Ich war schon auf 180er Puls aber der Mann lächelte freundlich und stellte sich in bestem Deutsch vor. Seit 35 Jahren Fernfahrer, immer Deutschland Iran. Er kannte jeden und alles, und daher auch den Chef der Grenzer. Ein Anruf und Anja und er hatten ein Meeting bei Diesem. Plötzlich ging alles furchtbar schnell und binnen Minuten war alle Stempel und Unterschriften erledigt. Für unseren Jumbo interessierte sich niemand mehr und auch die Versicherung war kein Thema mehr. Unser Helfer kam trotzdem noch mit zur letzten Schranke und sorgte dafür dass diese aufging. Hurra, endlich drin und das ohne jegliche Kontrolle des Fahrzeugs. Wir hatten noch den Tipp von unserem LKW Fahrer gleich die erste Tankstelle die kommt zu nehmen und vollzutanken. Das taten wir dann auch und tankten für sage und schreibe 50 Euro beide Tanks randvoll. Jetzt auf in den Iranischen Straßenverkehr. Hier fährt jeder wie er will, von rechts und links wird überholt reingedrängelt überholt und vor einem dann die Vollbremsung und rechts ran, man kommt sich vor wie beim Stockcarrennen. Doch alles ging gut und wir wollten nicht mehr bis Tabris fahren und suchten uns einen Übernachtungsplatz abseits der Strasse in den Hügeln. Wunderbar ruhig war die Nacht und am nächsten Tag ging es dann nach Tabriz. Unterwegs gab es jede Menge Strassenküchen und wir futterten das erste mal gute iranische Strassenkost. Auf gut ausgebauten Straßen erreichten wir die Stadt und dank einer Umgehungsstrasse erreichten wir den El Goli Park mit nur einmal verfahren. Hier blieben wir 2 Nächte auf dem Touristcamp mit Strom und WC und Dusche und Free Wifi.
Am nächsten Tag dann besorgungs und sightseeingfahrt mit dem Taxi in die Stadt. Wir wollten uns den großen Bazar und die blaue Moschee anschauen. Der Bazar war so gut wie tot, und die blaue Moschee konnten wir nur kurz von der Seite über einen Bauzaun sehen. Soweit so schlecht, versuchten wir noch eine Simkarte zu kaufen. Endlich hatten wir einen Laden gefunden und los ging der Spass. Name des Vaters, Fingerabdruck Reiseziel Hotel etc ppp.. Endlich hatten wir die Karte erstanden und mußten noch auf die Registrierungs SMS warten erst dann konnte man Guthaben buchen. Mit 3 verschiedenen Pincodes wäre das doch ganz einfach erklärte uns der Verkäufer in gutem Englisch. Von wegen, wir warteten in einem Imbiss die SMS ab und gingen dann schnurstracks zurück in den Laden und ich gab Ihm das Tablet zum einrichten. Plötzlich war es dann doch nicht so einfach aber er wusste was er tat und endlich nach unzähligen Eingaben ging es dann doch noch. Wir haben jetzt für 4 Wochen 10 GB und das alles für 12 Euro. Sollte selbst uns Vielsurfern genügen zudem recht viele Seiten und auch Blogs zensiert sind. Morgen geht es weiter zum Orumyehsee an dem sich ein Vogelschutzgebiet anschliesst.
21.10.2016 Dogubayazit, Türkei
Kappadokien schauten wir uns ausgiebig an. Wir machten einige Wanderungen durch die verschiedenen Täler und fanden dabei herrliche Standplätze. Der Camping war zwar in der City aber leider auch laut. Die Wäsche war gewaschen, Inet hatten wir auch ausgiebig, also fuhren wir einen der schönen Standplätze ganz in der Nähe an. Dort hatten wir eine sehr ruhige Nacht und am nächsten Tag besuchten wir noch Avanos. Ein kleines Städtchen sehr ruhig und jetzt ohne Touristen. Bald ging es dann weiter Richtung Osten. Über Sivas, Erzican, Erzurum und Agri ging es weiter bis Dogubayazit. Wir hatten immer idylische Übernachtungsplätze und besuchten am Mittag eine der Städte um dann am Nachmittag noch etwas weiter zu fahren und einen Standplatz zu finden. Nun sind wir in Dogubayazit angekommen und bleiben übernacht auf dem Muratcamping. Jumbos Batterien brauchen mal wieder Landstrom und wir bereiten uns auf den Iran vor. Morgen werden wir die Grenze passieren.
14.10.2016 Göreme, Türkei
Beim bezahlen des Platzes am Abend hatte der Wirt wohl das Datum addiert. Aber wir meckerten nicht sondern waren froh nicht das zerissene Kabel zahlen zu müssen. Auf ging es Richtung Bursa wo wir an einem See im Naturschutzgebiet für Vögel stehen wollten. Hier gibt es Flamingos Pelikane Reiher Enten etc. Nach etwas suchen fanden wir auch die Piste die um den See herumführt. Nach ein paar Kilometern dann fanden wir eine offene Stelle im Schilfgürtel wo wir übernachteten. Natürlich kam am Abend der Kuhhirte mit seiner Herde vorbei um mal Hallo zu sagen. Ansonsten störten nur die vielen Mücken die es hier gibt. Für uns bedeutete es vor dem schlafengehen eine Runde Mücken jagen. Unser Reiseführer erwähnt einen gut erhaltenen Zeustempel der Römer in der Stadt Cavdarhisar. Diese lag zwar etwas abseits unserer Route da wir jedoch noch jede Menge Zeit haben, fuhren wir den Schlenker. Zuvor übernachteten wir auf einem Feld bei Tavsanli. Am Abend fing es an zu regnen und die fette Erde klebte wie Gift an den Schuhen. Billy hatte nach wenigen Schritten total verklebte Pfoten und unsere Schuhe mussten wir mit dem Messer vom Schlamm befreien. Zurück auf der Hauptstrasse fanden wir gleich einen Brunnen und konnten alles wieder reinigen. Den Tempel fanden wir gut erhalten vor und ein Entree von 5 Lira pro Person war uns die Sache wert. Zumal man die anderen nicht so gut erhaltenen Bauwerke dann umsonst anschauen konnte. Nun aber weiter nach Eskishehir. Wir wollten auf den Spuren unserer Fahrradreise wandeln. Bevor es soweit war übernachteten wir nochmals an einem kleinen See, der leider sehr stark mineralisch war und stark nach Waschpulver roch. Wir standen jedoch oben auf einem Hügel und hatten frische Luft. Wir erreichten die Stadt von Süden her und fanden ganz in der Nähe der Altstadt einen kostenpflichtigen Parkplatz auf dem auch Busse standen. So war für unseren Jumbo genug Platz. In der Stadt schwelgten wir in Erinnerungen von vor 3 Jahren und besuchten all die Plätze von damals. Selbst der Dönerladen um die Ecke unseres Hotels gab es noch und nat. mußten wir so ein Ding essen. Einziges Problem seit wir in der Türkei sind ist freies Internet zu finden. Meistens gibt es angeblich irgendein Problem mit dem Internet. Doch ein Deutschtürke erzählte uns wegen der steigenden Terrorgefahr gäbe es für Ausländer kein Internet. Wir halten das für Quatsch, den hier in Göreme gibt es wieder Internet auch und gerade für Ausländer. Nach dem Sightseeing ging es erstmal kilometerlang die 4 spurige Strasse entlang. Nun auf unseren Spuren der Fahrradreise. Bei jedem Anstieg trat ich etwas aufs Gas und wäre damals froh darum gewesen. Damals tranken wir in Sifrehisar einen Tee mit dem Bürgermeister und wollten die Stadt nochmals besuchen. Diesen trafen wir leider nicht mehr dafür wurden wir in einem Restaurant richtig frech abgezockt. Überhaupt haben wir im Moment das Gefühl ständig übers Ohr gehauen zu werden. Sei es beim Einkauf oder dem Eintritt wo schnell mal 10 Lira vergessen werden. Auch die Freundlichkeit und die Gastfreundschaft sind nicht mehr so wie bei früheren Reisen. Schade, hatten wir uns doch gerade darauf so gefreut. Weiter ging es nach Polatli wo wir damals übernachteten. Im Ort trafen wir Mustafa, einen Deutschtürken mit breitem bayrischem Akzent. Schon etwas strange weit ab von zu Hause plötzlich eine bayrische Stimme zu hören. Jetzt kamen eigentlich die beiden schönsten Übernachtungsplätze unseren Fahrradreise doch bei beiden hatten wir Pech. Den ersten konnten wir nicht anfahren da die Strasse komplett neu gemacht wurde. Den zweiten erreichten wir zwar doch nach 1h Stunde kam ein Bauer vorbei der ziemlich unfreundlich Geld verlangte. Wir hatten die Schnauze voll und fuhren nochmals einige Kilometer weiter um dann auf einem Stoppelacker weit abseits der Dörfer zu übernachten. Auch hier leider wieder Mücken ohne Ende. Am nächsten Tag dann erreichten wir Kappadokien nicht ohne uns in Nevshehir nochmal gründlich zu verfahren. Es gibt hier soviele neue Strassen die das Navi nicht kennt und die alten Straßen sind zum Teil gesperrt und oder nicht mehr befahrbar. Endlich erreichten wir Göreme und fanden auch noch einen offenen CP. Jetzt machen wir erstmal Pause, Putz und Flicktag und, da wir ja noch jede Menge Zeit haben, einige Wanderungen.
06.10.2016 Erdek, Türkei
Das Wetter war immer noch warm und trocken und so beschlossen wir noch etwas in GR zu bleiben. Einen weiteren Stausee Richtung TR wollten wir anfahren. Wir bogen von der Hauptstrasse ab und folgten einer kleinen Straße Richtung Stausee. Es kamen noch zwei kleine Ortschaften und dann nur noch Gegend und menschenleer. Leider waren die Ufer des Staussees steil und kein Stellplatz in Sicht. Wir fuhren fast bis zum Ende der Straße und fanden doch noch einen schönen Platz im Grünen mit Blick auf den See. Nach einer absolut ruhigen Nacht wollten wir bis kurz vor die Grenze fahren um dann am nächsten Tag in die Türkei einzureisen. Diesmal fanden wir einen Platz auf einem Stoppelacker nachdem wir einen ziemlich steilen Feldweg bezwungen hatten. Der Platz war nicht ideal aber für eine Nacht ok. Dann gegen 2 Uhr in der Nacht fing es an zu regnen und da der Feldweg frisch geschoben war hatten wir Bedenken falls sich dieser in Schlamm verwandelt und ob wir diesen am nächsten Tag heil hinunterkommen würden. Also den Motor gestartet und bei strömendem Regen und eingeschalteter Festbeleuchtung den Weg hinunter auf die Hauptstasse. Dort stellten wir uns dann in eine Parkbucht und machten nochmal die Augen zu. Am Morgen dann auf in die Türkei. In Griechenland ist zur Zeit die Baumwollernte in vollem Gange und die Straßenränder sind weiss gepunktet. Die Grenzer waren freundlich und dank unseres handgeschriebenen Tourist Schildes fuhren wir unbehelligt an den wartenden LKWs vorbei. Die Aus und Einreise war in 20 min erledigt. Die Grenzer warfen einen kurzen Blick in die Staukästen und in die Kabine dann waren wir schon durch. Auf Autobahnähnlicher Landstrasse ging es dann hinunter nach Gelibolu wo wir mit der Fähre nach Lapseki übersetzen wollten. Am Fähranleger natürlich Chaos wie zu erwarten. Vor uns wurde eine Fähre entladen und jeder schrie und fuchtelte in eine andere Richtung. Na ja, wir kennen das schon alles, da hilft nur ruhig bleiben und aussitzen. Nachdem die erste Fähre entladen war stellte sich heraus dass wir auf die dahinterliegende fahren sollten. Auf den millimeter wurden die Fahrzeuge auf die Fähre gequetscht und schon ging es los. Am Navi sahen wir dann dass die Fähre nach Cardak fuhr. Auch kein Problem hatten wir doch einige Kilometer gespart. Jetzt ging es weiter nach Erdek wo wir vor 10 Jahren schon einmal Station gemacht hatten. Leider hatten alle CPs schon geschlossen und wir gaben die Hoffnung schon fast auf als wir einen Tipp bekamen. Am Ende der Stadt sollte es ein Restaurant mit CP geben der geöffnet hätte. Wir quälten uns mit dem Jumbo durch enge und engste Gässchen und tatsächlich fanden wir nach 3 km einen offenen CP. Die Einfahrt war gerade groß genug doch im Hof erwischte ich dann ausgerechnet das Telefonkabel mit einer Staubox auf dem Dachgepäckträger. Das Kabel erwieß sich als stabil hatte es doch ein extra Stahlseil intus. Das Seil riss zwar nicht doch die Kabel waren durch. Das ganze hatte sich dann auch noch im Deckel der Alubox verklemmt und beim öffnen des Deckels rissen die Scharniere ab. Der Chef vom Platz brachte einen Seitenschneider und schon war das Kabel endgültig durch. Prima, jetzt hatten wir einen CP mit Wama und Inet doch das Inet hatten wir gekillt. Egal, am nächsten morgen erstmal die Wama angeschmissen und auf in die Stadt. Auf den 3 Kilometern begegneten wir mindestens 20 Strassenhunden und unser Billy hatte gut zu tun den Schwanz einzuziehen und uns an den Beinen zu klemmen. Anja suchte einen Frisör auf und ich machte mich auf die Suche nach einer Nietzange um den Deckel der Staubox wieder zu befestigen. Nach 1h Stunde hatten wir soweit alles erledigt und es war Zeit für das erste Türkische Essen. Lamacum und Käsepide dazu Ayran ließen wir uns schmecken. Pappsatt ging es dann mit dem Taxi zurück auf den Platz wo ich dann die Staubox wieder richtete und Anja sich um die Wäsche kümmerte. Morgen geht es dann weiter ins Landesinnere Richtung Bursa.
02.10.2016 Kerkinisee, Griechenland
Mittlerweile sind wir in Griechenland angekommen und auch schon fast durchgefahren. Wir stehen am wunderschönen Kerkinisee kurz vor der Grenze zu Bulgarien. Das Wetter ist traumhaft schön und trocken.
Doch der Reihe nach. Nach Harburg standen wir in Neubeuren auf einem Parkplatz an den Sportanlagen. Das Städtchen war ganz nett anzuschauen mit unzähligen Gaststätten und Bierstuben. Wir entschieden uns für den Italiener am Ort. Nach einer etwas unruhigen Nacht ging es dann auf Landstraßen durch Österreich. In Kitzbühel hatten wir einen kurzen Stau doch ansonsten ging es flott voran nach Italien. In den Serpentinen am Plöckenpass hatte ich ganz schön zu kurbeln doch auch das ging gut dank dem wenigen Verkehr. Wir hatten einen Stellplatz Tip kurz nach dem Pass und das war ein Volltreffer. Wir standen an einem kleinen Bach im Wald traumhaft schön und ruhig. Hier füllten wir unsere Wasserreserven aus dem eiskalten und klaren Gebirgsfluss. Dann ging es weiter durch Italien nach Triest. Leider fanden wir nicht die richtige Abfahrt und gondelten daher stundenlang durch die Vorstädte bis wir endlich den Hafen erreichten. Auch hier wieder typisch Italien. Keiner weiß was aber jeder weiss es besser. Egal, wir konnten erst um 23 Uhr unsere Tickets kaufen und machten daher noch etwas Sightseeing in Triest. Nachts um 2 Uhr konnten wir dann endlich auf die Fähre. Die See war ruhig und nach 25 Stunden legte die Fähre in Igoumenitsa an. Der Truck vor uns sprang leider nicht an und es kam etwas Hektik auf da dieser sehr dicht vor uns stand und wir nicht vorbeikonnten. Doch es fand sich ein anderer Trucker der den Havaristen aus der Fähre zog. Wir kauften noch etwas Marschverpflegung beim Bäcker und schon ging es weiter Richtung Norden. In Grenova wollten wir Pause machen und fuhren von der Autobahn ab. Im Ort war Markt und das konnten wir uns nicht entgehen lassen. Nur einen Parkplatz zu finden war wieder mal unmöglich. Endlich etwas außerhalb parkten wir gegenüber der Feuerwehr um dann den Markt zu besuchen. Etwas erschrocken ob der ungewohnt hohen Lebensmittelpreise kauften wir das nötigtse ein und schon ging es wieder weiter. An der Autobahn stand ein Hinweisschild zu den Meteo Klöstern. Die wollte ich mir anschauen doch es waren noch 60km Landstrasse zu fahren. Der Besuch hat sich gelohnt, weniger wegen der Klöster die teilweise stümperhaft mit Fototapeten restauriert waren, sondern wegen der dort einmaligen Felslandschaften. Wir standen direkt bei den Klöstern auf einem Felsgipfel übernacht und hatten einen geselligen Abend mit einem Pärchen aus England. Von denen bekamen wir den Tipp für den Kerkinisee. In Thessaloniki kauften wir noch beim Lidl ein und fuhren die restlichen Kilometer. Auf der Südseite des Sees kannn man überall frei am Ufer stehen in traumhafter Landschaft. Hier machen wir erstmal Pause bevor es dann in die Türkei weitergeht.
25.09.2016 Harburg, Deutschland
Bis zum letzten Tag waren wir am schrauben um unseren Jumbo reisefertig zu kriegen. Wiedereinmal gab es Schwierigkeiten mit den Lieferanten für die Teile. Doch es wurde alles rechtzeitig fertig und heute morgen um 9:30 Uhr war Abfahrt. Unser Jumbo hatte übernacht vor lauter Aufregung ein paar Tropfen Diesel an der Tankumschaltung verloren. Also gleich in der früh nochmal unter den Laster legen. Doch dann ging es endlich los. Meistens über Bundesstrassen zuckelten wir ganz gemütlich nach Harburg in Schwaben. An der gleichnamigen Stauferburg darf man umsonst stehen. Die Burg und das Städtchen sind sehenswert wenn auch überteuert. Die Hinweis Schilder in Englisch und Chinesisch hätten uns warnen sollen. Morgen geht es weiter Richtung Kiefersfelden.
August 2016, Lautertal, Deutschland
Für die Oman Reise müssen wir die bis jetzt aufwändigsten Vorbereitungen treffen. Carnet de Passage, Internationale Führerschein und Fahrzeugschein, Iran Visa und vieles mehr. Das alles hat bis jetzt schon einige Nerven und natürlich Geld gekostet. Vorher haben wir unseren Jumbo noch etwas gepimpt. Ein Dachgepäckträger wurde entworfen und gebaut. Ebenfalls eine Reservekanister Halterung. In der Kabine haben wir noch ein größeres Fenster montiert. Nach langer Recherche haben wir uns wieder für ein Kellerfenster aus dem Bauhaus entschieden. Unschlagbar günstig und für uns absolut ausreichend. Der Motor bekam noch einen LLK spendiert und im Zusammenspiel mit neu eingestellten Einspritzdüsen sowie revidierter Einspritzpumpe schnurrt der Steyr jetzt mit richtig Power durch die Botanik. Alle Öle und Filter wurden zur Sicherheit auch gewechselt. Da die Vorderreifen bei der letzten Reise doch schon etwas gelitten haben tauschten wir alle Reifen diagonal durch. Zu zweit in drei Stunden ausschließlich mit Bordmitteln um im Notfall gerüstet zu sein. Der nächste Termin ist das Willys Treffen diesmal in Enkirch an der Mosel. Danach haben wir noch Arzttermine aber dann geht es endlich los in den Oman. Wir prüfen noch die Fährverbindungen von Italien nach Griechenland um etwas Zeit zu sparen bei der Anfahrt. Demnächst hier mehr.
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